top of page

Die Luft in der Chirurgiestation war ruhig, das sanfte Piepen der Monitore klang beruhigend. Gerade hatte ich einen Patienten aus der Aufwachraum geholt, als er mich mit einer unerwarteten Frage konfrontierte:

"Kann ich schnell eine rauchen gehen?"

For real ???!!!! Ich war fassungslos. Der Mann lag noch unter den Nachwirkungen der Anästhesie, eine Infusion tropfte langsam in seine Vene. er hat gerade Bauch Operation gehabt. Ich atmete tief durch und antwortete klar und bestimmt:

"Nein, das ist nicht möglich."

Doch er bestand darauf. Also erklärte ich ihm ruhig seine „medizinischen MIRANDA-Rechte“ und dass sein Körper jetzt vor allem eines brauchte: Sauerstoff, keine Schadstoffe. Doch seine Sucht war stärker. Zehn Minuten später kam der Notruf: "Eure Patient ist im dritten Stock

zusammengebrochen."

Widerwillig eilte ich los, schnappte mir einen Rollstuhl und holte ihn ab. Er war blass, sein Kreislauf labil. Als ich ihn sicher zurück auf die Station gebracht hatte, sprach ich mit ihm über das Risiko, das er gerade eingegangen war.


Jahre später, in der Onkologie, erlebte ich eine ähnliche Szene. Ein Patient inmitten einer Chemotherapie bat darum, nach draussen zu gehen, um zu rauchen. "Nur zehn Minuten", es lief gerade Chemotherapie nach Spülung versprach er. Eine Stunde später war er immer noch nicht zurück. Sein Therapieplan war gestört, die Hydratation passte nicht mehr zur Chemotherapie, seine Laborwerte verschlechterten sich und er musste länger im Krankenhaus bleiben. Ich war frustriert – nicht nur über ihn, sondern auch über mich selbst. Ich hätte es nie erlauben dürfen.

Diese Momente liessen mich nachdenklich werden:

  • Schätzen manche Menschen ihre Gesundheit nicht?

  • Warum priorisieren sie den kurzfristigen Genuss über die langfristige Gesundheit?




Das Paradoxon: Rauchende Pflegende

Als Onkologiepfleger sehe ich täglich, welche verheerenden Folgen Rauchen haben kann. Viele meiner Patienten sind oder waren Raucher. Es bricht mir das Herz, ihre Qualen mitanzusehen, wenn sie an einer vermeidbaren Krankheit leiden. Doch trotz dieser Erkenntnis sehe ich oft Kolleginnen und Kollegen in der Pause zur Zigarette greifen. Und dann passiert es: Ein Patient stellt die unangenehme Frage:

"Wenn Sie als Pflegefachmann rauchen, warum sollte ich dann aufhören?"

Ein Argument, dem schwer zu widersprechen ist. Unsere Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel. Wir Pflegenden sind Gesundheitsförderer, wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Unsere Handlungen haben Auswirkungen auf unsere Patienten, ob wir es wollen oder nicht. Wir können nicht von ihnen verlangen, sich zu ändern, wenn wir selbst nicht bereit sind, den ersten Schritt zu tun.

Rauchen ist keine einfache Gewohnheit, sondern eine starke Sucht. Nikotin beeinflusst die Gehirnchemie und macht das Aufhören zu einer gewaltigen Herausforderung. Viele rauchende Pflegende wollen aufhören, doch Stress, lange Arbeitszeiten und mangelnde Unterstützung erschweren es ihnen.

Doch es gibt Hoffnung. Zahlreiche Programme helfen beim Rauchstopp: Nikotinersatztherapien, Beratungsangebote, Selbsthilfegruppen. Viele Spitäler unterstützen ihre Mitarbeitenden dabei. Es braucht nur den ersten Schritt.


Warum Pflegende aufhören sollten

Rauchen überdeckt kurzfristig den Stress, doch auf lange Sicht macht es alles schlimmer. Es verringert die Ausdauer, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und führt zu häufigeren gesundheitlichen Beschwerden. Wer raucht, fällt im Job häufiger aus – sei es durch Atemwegsinfektionen, Müdigkeit oder chronische Erkrankungen. Ein Rauchstopp hingegen steigert die Fitness, verbessert die Konzentration und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Und vor allem: Er macht uns zu besseren Vorbildern.

Viele Länder haben Massnahmen ergriffen, um das Rauchen einzudämmen. In Kenia wurde das Rauchen in öffentlichen Räumen im Jahr 2007 verboten – ein Schritt, der die Luftqualität in den Städten erheblich verbessert hat. Ich habe selbst erlebt, wie sich diese Massnahmen positiv auf die Gesellschaft auswirken. Die Zahl der Raucher ist gesunken, und die Menschen sind sich der Risiken bewusster geworden.

Auch die Schweiz hat 2010 nachgezogen und das Rauchen in Restaurants und Büros Räumen verboten – ein Meilenstein für den Gesundheitsschutz. Doch es gibt neue Herausforderungen: E-Zigaretten und Vaping sind auf dem Vormarsch. Anfänglich als harmloser vermarktet, sind die langfristigen Auswirkungen noch kaum erforscht. Unsere Aufgabe als Pflegende ist es, wachsam zu bleiben und aufzuklären.




Der erste Schritt zu einem rauchfreien Gesundheitswesen

Es beginnt bei uns. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen.

Konkrete Massnahmen:

  • Institutionelle Unterstützung: Spitäler sollten Programme zur Raucherentwöhnung fördern.

  • Schulungen: Pflegende müssen lernen, wie sie Patienten beim Rauchstopp begleiten.

  • Peer-Support: Netzwerke zur gegenseitigen Motivation in den Kliniken.

  • Gesetzgeberische Massnahmen: Striktere Vorschriften für rauchfreie Gesundheitsinstitutionen.

Ein rauchfreies Arbeitsumfeld hilft uns allen. Es stärkt das Vertrauen der Patienten und verbessert unser eigenes Wohlbefinden.

Sei der Wandel, den du sehen willst

Gesundheit beginnt bei uns. Wir sind nicht nur Pflegende, sondern auch Vorbilder. Stell dir vor, wie viel kraftvoller unsere Botschaft wäre, wenn wir selbst den Weg gingen, den wir anderen weisen wollen.

Bist du bereit für die Veränderung?

Dann fang heute an. Dein Körper, deine Patienten und deine Zukunft werden es dir danken.





Ich erinnere mich an viele herausfordernde Schichten, schlaflose Nächte und Momente, in denen ich mich fragte: Geht das nicht anders? Die Pflegebranche steht vor massiven Herausforderungen: Fachkräftemangel, steigende Belastung und die ständige Gratwanderung zwischen Beruf und Privatleben. Doch es gibt Lösungen. Flexible Arbeitszeitmodelle sind eine davon.


Ich habe in verschiedenen Pflegeeinrichtungen und Spitälern gearbeitet und zahlreiche Arbeitszeitmodelle erlebt. Manche waren starr, manche innovativ. Heute bin ich überzeugt: Wir brauchen mehr Flexibilität, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Deshalb stelle ich hier fünf Modelle vor, die nicht nur die Belastung reduzieren, sondern auch neue Chancen für uns Pflegekräfte schaffen.


1. Teilzeitmodelle: Weniger Stunden, mehr Lebensqualität


Ich erinnere mich an eine Kollegin, die nach der Geburt ihres Kindes unbedingt wieder in ihren Beruf zurückkehren wollte. Eine 100-Prozent-Stelle war für sie jedoch undenkbar. Dank eines flexiblen Teilzeitmodells konnte sie vier Tage pro Woche arbeiten – eine Lösung, die es ihr ermöglichte, Beruf und Familie zu vereinen. Im Spital Wetzikon wurde nach Annahme der Pflegeinitiative ein Pilotprojekt mit einer Vier-Tage-Woche eingeführt. Leider wurde es nicht weitergeführt, da es mit der aktuellen Spitalfinanzierung nicht tragbar war. Ich fand diese Entscheidung mutig, auch wenn ich selbst damals meine Arbeitsstelle wechselte, um mehr zu verdienen und gleichzeitig mehr Freizeit zu haben. Teilzeitarbeit in der Pflege bedeutet nicht nur eine Reduktion der Wochenstunden, sondern auch eine nachhaltige Entlastung:


- Mehr Erholungsphasen, die zu einer höheren Arbeitszufriedenheit führen

- Attraktiver für Berufseinsteiger:innen und Wiedereinsteiger:innen, die nicht in Vollzeit arbeiten können

- Weniger Krankheitsausfälle durch reduzierte Überlastung

- Bessere Vereinbarkeit mit der Pflege von Angehörigen oder Kinderbetreuung


Studien zeigen, dass flexible Arbeitszeiten die Arbeitszufriedenheit von Pflegekräften erhöhen und damit die organisationale Resilienz beeinflussen können[1][4]. Teilzeitarbeit in der Pflege kann die physische und psychische Belastung signifikant verringern, wie eine Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe aus dem Jahr 2019 ergab[5].



2. Jobsharing: Zwei Pflegekräfte, eine Stelle


Einer der inspirierendsten Ansätze, die ich erlebt habe, war das Jobsharing. Zwei Fachkräfte teilen sich eine Vollzeitstelle. Eine Kollegin musste aus gesundheitlichen Gründen ihre Stunden reduzieren, wollte aber nicht aus dem Beruf aussteigen. Sie teilte sich ihre Stelle mit einer anderen Pflegefachkraft, die aus familiären Gründen nicht in Vollzeit arbeiten konnte. Gemeinsam bildeten sie ein starkes Leitungsteam – und es funktionierte hervorragend.


Die Vorteile:


- Erhalt von Expertise: Zwei Köpfe bringen verschiedene Stärken ein.

- Bessere Patientenbetreuung: Durch abgestimmte Übergaben bleibt die Betreuung konstant.

- Entlastung und Zufriedenheit: Besonders für Eltern oder Fachkräfte mit gesundheitlichen Einschränkungen.

- Weniger Fluktuation: Mitarbeitende binden sich langfristiger an den Arbeitsplatz.


3. Gleitzeit mit Kernarbeitszeiten


Ich habe es genossen, wenn ich meine Schichten flexibler gestalten konnte. Gleitzeitmodelle mit festen Kernarbeitszeiten bieten mehr Gestaltungsspielraum. Momentan sind diese Zeiten in vielen Spitälern auf maximal 30 Minuten begrenzt. Ein grösserer Spielraum von ein bis zwei Stunden wäre hilfreich, um die Kernarbeit – wie Visiten und Übergaben – abzudecken, während der restliche Arbeitstag flexibler gestaltet werden kann.


Das bringt Vorteile wie:


- Weniger Stress beim Pendeln

- Bessere Vereinbarkeit mit privaten Terminen

- Höhere Produktivität durch individuelle Hochleistungszeiten

- Digitale Unterstützung zur flexiblen Zeiterfassung


Forschungsergebnisse zeigen, dass die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle in der stationären Langzeitpflege sowohl Potenziale als auch Herausforderungen mit sich bringt[4]. Eine offene Kommunikationskultur und technische Unterstützung sind dabei entscheidend für den Erfolg solcher Modelle[7].



4. Springer/pool-Modell: Flexibilität mit System


Eine der spannendsten Lösungen ist das Springer/pool-Modell. Anfangs übernahmen temporäre Büros diese Funktion, später etablierten sich feste Springer-Teams in Spitälern. Pflegekräfte, die nicht an eine feste Station gebunden sind, können flexibel eingesetzt werden und Lücken im Dienstplan füllen.


Das bedeutet:

- Bessere Planbarkeit bei kurzfristigen Personalausfällen

- Interessante Möglichkeit für Studierende oder Rentner:innen

- Entlastung des Stammpersonals

- Abwechslung durch Einsätze in verschiedenen Bereichen


Ich kenne Pflegekräfte, die bewusst als Springer arbeiten, weil sie die Vielseitigkeit lieben. Wer gerne in verschiedenen Teams und Bereichen tätig ist, findet hier eine spannende Alternative zur festen Anstellung.

5. Freiberufliche/Privatspitex-Einsätze: Pflege mit mehr Eigenverantwortung


Nicht alle Pflegekräfte möchten im Schichtdienst arbeiten. Die ambulante Pflege bietet hier neue Möglichkeiten. Einige meiner Kolleg:innen sind auf selbstständige Spitex-Dienste umgestiegen, um ihre Zeit flexibler einteilen zu können.


Die Vorteile:


- Flexible Zeiteinteilung durch individuell planbare Termine

- Keine klassischen Schichtdienste

- Digitale Dokumentation unterwegs minimiert Papierkram

- Stärkere Bindung zu den Patient:innen durch längerfristige Betreuung


Warum wir diese Modelle brauchen


Flexible Arbeitszeitmodelle sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Die Pflegebranche kann es sich nicht leisten, auf starre Strukturen zu setzen, wenn wir langfristig Fachkräfte halten und gewinnen wollen.


Hier einige Zahlen:


- 34 % weniger Burnout-Risiko bei flexibleren Arbeitszeiten

- 17 % höhere Mitarbeiterbindung

- 23 % mehr Produktivität durch individuelle Arbeitszeiten

- 41 % mehr Bewerbungen bei flexiblen Modellen

Kleine Schritte, grosse Wirkung


Nicht jedes Spital oder jede Pflegeeinrichtung kann von heute auf morgen ihre Arbeitszeitmodelle revolutionieren. Aber erste Schritte sind wichtig: Digitale Dienstplan-Tools, Pilotprojekte und ehrliche Gespräche mit den Mitarbeitenden können helfen.


Die Pflege ist ein harter, aber auch wunderbarer Beruf. Ich bin überzeugt, dass wir mit flexibleren Arbeitsmodellen eine bessere Zukunft schaffen können – für uns Pflegekräfte und für unsere Patient:innen.


Welche flexiblen Arbeitszeitmodelle habt ihr erlebt? Welche Ideen würden euch helfen, euren Beruf besser mit eurem Privatleben zu vereinbaren? Ich freue mich auf eure Gedanken.









Citations:




Ich erinnere mich noch genau an meine ersten Tage als angehender Pflegefachmann. Ich stand im Klinikflur, mein Stethoskop um den Hals, den Notizblock in der Kitteltasche. Mein Herz klopfte schneller, als ich das erste Mal versuchte, mit der Quecksilbersäule den Blutdruck einer Patientin zu messen. Die Manschette wurde festgezurrt, das Ventil langsam geöffnet, der Puls durch das Stethoskop hörbar. Ich war mir nie ganz sicher, ob ich den systolischen Wert korrekt ablas oder ob das Rauschen nur Einbildung war. Auch das Fiebermessen war eine Geduldsprobe: Minutenlang musste das Thermometer unter die Zunge oder in die Achsel gelegt und anschliessend endlos geschüttelt werden, bis die Anzeige wieder auf null sprang. Damals schien das völlig normal. Heute genügt ein kurzer Scan an der Stirn, um die Temperatur zu messen. So viele Abläufe in der Pflege haben sich bereits gewandelt und doch stecken wir in einigen Bereichen noch am Anfang der Digitalisierung.

 



Die Dokumentation nimmt immer noch viel Zeit in Anspruch. Berichte werden  handschriftlich verfasst, was mühsam und zeitraubend ist. Gleichzeitig gibt es längst KI-gestützte Lösungen, die durch Spracherkennung automatische Pflegeberichte erstellen können. Diese Systeme könnten Diagnosen, Vitalwerte und sogar Hinweise zur Stimmungslage einer/eines Patient:in in Echtzeit in strukturierte Daten umwandeln. Auch bei der Verordnung von Medikamenten würde künstliche Intelligenz in Sekunden erkennen, ob ein neues Präparat zu Wechselwirkungen mit einer bestehenden Therapie führen könnte.

 




Grosses Potenzial bietet KI ausserdem in der Prävention. Sensoren auf der Station könnten etwa Bewegungsmuster erfassen und dadurch frühzeitig eine Sturzgefahr melden, bevor etwas passiert. Vor allem in der Geriatrie liesse sich so die Sturzrate senken. Ebenso könnten Vitalwerte und andere Gesundheitsdaten in Echtzeit überwacht werden, um bei kritischen Abweichungen schnell reagieren zu können. Gerade in lebensbedrohlichen Situationen kann das wertvolle Zeit verschaffen. Auch in der Rehabilitation eröffnen KI-gestützte Roboter und virtuelle Realität neue Möglichkeiten: Patient:innen trainieren gezielt ihre Motorik und erhalten sofortiges Feedback, was ihre Genesung beschleunigt.

 

Der Nutzen von KI zeigt sich auch in der Entwicklung neuer Therapien. Die Technologie kann riesige Datenmengen durchforsten und Zusammenhänge erkennen, die selbst Expert:innen entgehen würden. So können Wirkstoffkombinationen gefunden und Nebenwirkungen schneller identifiziert werden, was eine präzisere, personalisierte Behandlung ermöglicht.

 



Trotzdem wird KI niemals die menschliche Interaktion ersetzen. Empathie, ein tröstendes Wort oder eine beruhigende Hand auf der Schulter – all das bleibt Aufgabe von Pflegekräften. Künstliche Intelligenz kann jedoch ein wichtiges Werkzeug sein, um repetitive Aufgaben zu übernehmen und so mehr Zeit für die direkte Patient:innen betreuung zu schaffen.

 

Gerade in der Schweiz sind viele Spitäler bei der Einführung von KI jedoch zurückhaltend. Ein Grund dafür sind oft die damit verbundenen Kosten. Die Anfangsinvestitionen für KI-Systeme können hoch sein und besonders in einem Land mit verschiedenen Finanzierungswegen wägt man solche Anschaffungen genau ab. Hinzu kommen historisch gewachsene IT-Strukturen, die in jedem Kanton und sogar innerhalb einzelner Spitäler unterschiedlich aussehen. Eine durchgängige Integration von neuen KI-Lösungen erfordert daher hohe Koordinations- und Anpassungsleistungen. Auch die Geschäftsleitungen, die privat durchaus modernste Smartphones nutzen, sind mitunter skeptisch. Sie fürchten Kontrollverlust und sind unsicher, wie KI-Systeme sicher in die Klinikabläufe eingebunden werden können.

 

Weitere Hürden ergeben sich aus dem Datenschutz und der föderalen Organisation. Kantonale Vorgaben zur Datennutzung sind unterschiedlich, weshalb es keine einheitlichen Richtlinien gibt. Viele Spitäler warten zudem auf konkrete Pilotprojekte, die den Erfolg von KI in der Praxis belegen. Diese Zurückhaltung bremst eine schnelle Verbreitung und führt dazu, dass oft jene Lösungen fehlen, welche die Vorteile im Alltag sichtbar machen könnten.




 

Trotz aller Herausforderungen bleibt die Frage, wie neue Technologien die Pflege wirklich verbessern können. Denken wir an den Beginn der Computertomographie in den 1970er Jahren oder an die Einführung elektronischer Patient:innenakten in den 1990ern: Was anfangs als überteuert oder unnötig galt, ist heute selbstverständlich. Auch bei der Telemedizin war die Skepsis gross, bis sie während der COVID-19-Pandemie zum Retter in der Not wurde. Es zeigt sich, dass es Zeit braucht, bis Innovationen akzeptiert sind – doch sobald sie einmal integriert sind, will niemand mehr auf sie verzichten.

 

Künstliche Intelligenz kann fehleranfällige, zeitraubende Prozesse optimieren und den Arbeitsalltag für Pflegekräfte deutlich entlasten. Zugleich müssen wir achtsam sein, damit Datenschutz, Ethik und das Wohl der Patient:innen nicht zu kurz kommen. KI ist kein Feind, sondern ein Werkzeug, das klug eingesetzt werden will. Der Fortschritt in der Medizin hat uns stets begleitet. Jetzt ist es an der Pflege, sich die neuesten Entwicklungen zunutze zu machen. Wenn wir die Risiken im Blick behalten und die Chancen mutig ergreifen, kann KI dazu beitragen, die Qualität der Patient:innen versorgung zu steigern und mehr Freiraum für  menschliche Nähe zu schaffen, die in der Pflege unverzichtbar bleibt.


Was ist deine Sicht? Könnte KI dein Pflegeumfeld bereichern und welche konkreten Vorteile würdest du dir für deinen Alltag wünschen?

 

BLEIBE AUF DEM LAUFENDEN
TWINT_Individueller-Betrag_DE.png
  • Whatsapp
  • Linkedin
  • Instagram
  • Facebook
  • X
  • TikTok
bottom of page